Experten Blog – Nach Olympia ist vor Olympia
50 Olympiateilnehmer haben viermal Gold, viermal Silber, dreimal Bronze geholt – die Absolventen der beiden Sportschulen SportBORG und SportHAS in Innsbruck zeigen auch international mit hervorragenden Leistungen auf. Ein Beweis für die erfolgreiche Aufbauarbeit der Verbände in Zusammenarbeit mit Nachwuchsleistungssport Tirol und den Sportleistungsschulen. Als Jakob Schubert bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio den 42. Griff erreichte und weiterzog, erweiterte der Tiroler seine Bestmarke und holte sich die Bronzemedaille. „Damit kommen aus unseren Schulmodellen Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und anderen Großereignissen, sowohl aus Sommer- und Wintersportarten“, lobt Benjamin Lachmann – Sportkoodinator und Sportwissenschaftler. „Auch die Vielfalt zeigt, wie gut unsere Verbände arbeiten. Bei den Sommerspielen in Tokio kamen alle 5 Teilnehmer aus 5 verschiedenen Sportarten!“
Der Rückblick auf Tokio, 2021.
Wenn eine Sportart erstmals bei den Olympischen Spielen vertreten ist, so wie das Sportklettern 2021 in Tokio, schreibt man neue Geschichte. Eine Bronzemedaille wie die von Jakob Schubert, macht umso mehr stolz.
Tirol war auch im Judo vertreten. Vor fünf Jahren erreichte die Judokämpferin Bernadette Graf in Rio bei den Olympischen Spielen den fünften Platz. In Tokio wollte sie sich den Traum von einer Olympia-Medaille erfüllen, die Auslosung meinte es allerdings nicht gut mit ihr. Gleich in der zweiten Runde traf die Tirolerin in der Gewichtklasse bis 78 Kilogramm auf die Weltranglistenerste Madeleine Malonga, Frankreich. Die aktuell WM-Zweite gewann mit Ippon-Wertung. Zuvor hatte Graf ihren ersten Kampf gewonnen.
Mountainbike. Der Start von Laura Stigger war fulminant. Nach einer Führung gleich zu Beginn „explodierte“ die 20-jährige Tirolerin kräftemäßig und musste jedoch bereits in der dritten Runde völlig erschöpft aufgeben. In drei Jahren gibt es die nächste Chance.
Triathlon. Ein Sturz riss Alois Knabl beim olympischen Triathlon aus dem Rennen. Der starke Schwimmer war als 16. mit 16 Sekunden Rückstand aus dem Wasser gestiegen. Im Radbewerb war Knabl dann mit geringem Rückstand zur Spitze unterwegs, als er in einen Sturz mit dem Deutschen Jonas Schomburg verwickelt wurde. Beide landeten in den Absperrgittern. Der Tiroler versuchte wieder aufzusteigen, jedoch war die Schaltung am Rad abgebrochen.
Schwimmen. Nach 33 Jahren war in Tokio auch erstmals wieder der Tiroler Schwimmsport vertreten. Mit dem Absamer Bernhard Reitshammer und dem Innsbrucker Simon Bucher traten gleich zwei Tiroler an, um ihre jeweiligen Rekorde zu brechen, Reitshammer über 200 m Lagen und Bucher über 100 m Delfin. Schon die Vorläufe zu überstehen war herausfordernd. Reitshammer gelang es über 200 Meter Lagen (32.) seine Bestzeit einzustellen. Für Bucher (37.) ging es in Tokio um das Sammeln von Erfahrung.
Der Ausblick auf Peking, 2022.
Nun fokussieren aller Augen auf Februar 2022, wenn in Peking von 4. bis 20.2. die nächsten Olympischen Winterspiele stattfinden. In 15 Sportarten werden in China insgesamt 109 Gold-Medaillen vergeben. Mit am Start eine Vielzahl der Absolventen aus den Sportarten Rodeln, Skeleton und Eisschnelllauf. Auch Madaleine Egle, die bereits in Pyeongchang 2018 olympisches Edelmetall mit dem Rodelteam gewinnen konnte, wird als Aktive und Absolventin einer Leistungssportschule mit dabei sein.
Kunstbahnrodeln. Auf Österreichs Kunstbahnrodler kann man bei Großereignissen schon lange zählen, die Spiele in Peking könnten jedoch alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Nach den aktuellen Leistungen im Weltcup zählen die Kufen-Spezialisten nicht nur im Herren- und Doppel-Bewerb zu den Gold-Kandidaten, auch bei den Damen ist die Hoffnung auf Gold berechtigt. In Altenberg durften das ÖRV-Team durch Madeleine Egle, Wolfgang Kindl und den Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller über drei Siege jubeln. Beim Heim-Weltcup in Igls schrieb der ÖRV Geschichte, als in allen sieben Rennen zumindest ein Österreicher bzw. eine Österreicherin am Podest stand. Das Olympia-Ticket bereits fix in der Tasche haben Madeleine Egle, David Gleirscher (Olympia-Sieger 2018), Kindl sowie Yannik Müller/Armin Frauscher. Bei Steu/Koller, die nach ihrem Trainingsunfall in Sotschi zwei Rennen auslassen mussten, ist die Qualifikation nur Formsache. An wen die übrigen Startplätze gehen, wird der österreichische Rodelverband erst nach den letzten Rennen Mitte Jänner bekanntgeben.
Skeleton. Bei den Herren geht der 22-jährige Samuel Maier an den Start.
Eisschnelllauf. Vanessa Herzog hat sich trotz eines Mitte November erlittenen Bandscheibenvorfalls über 500 und 1.000 m qualifiziert. Ob die 26-Jährige in Peking an den Start gehen wird, ist allerdings noch offen. Bei den Herren hat sich der Gabriel Odor einen Quotenplatz im Massenstart gesichert.
Einige der Tiroler reisen mit berechtigten Medaillenhoffnungen an, für andere wird es eine Ehre sein bei den Spielen in Peking dabei sein zu dürfen.
Wir wünschen allen eine gute Reise und viel Erfolg!