Olympia-Nachschau
Österreichs Olympia-Teilnehmer kehren als Helden in die Heimat zurück. Allein schon die Teilnahmen an den Winterspielen in Südkorea war eine große Ehre. Heute beginnen wir die Nachberichterstattung einmal anders und stellen den Team-Erfolg nach vorne: die Österreicher starteten als vorletztes Team.
Madeleine Egle, David Gleirscher und Peter Penz/Georg Fischler holten in Alpensia in der Teamstaffel Bronze, womit der Österreichische Rodelverband nach Gold für David Gleirscher und Silber für Peter Penz/ Georg Fischler mit dreimal Edelmetall die Heimreise aus Südkorea antritt.
ÖRV-Cheftrainer Rene Friedl: „Glückwunsch an unser Team, wir haben eine gewaltige Leistung abgeliefert“, erklärte der Deutsche. Auch Verbands-Sportdirektor Markus Prock jubelt über den Teamerfolg: „Das war Emotion pur, etwas ganz Tolles. Das zeigt die Stärke unseres Teams. Wir haben von Anfang an gleich den Flow gefunden, wir sind überglücklich. Auf alle Fälle ist das ein Bewerb mit Zukunft, wahrscheinlich auch der spannendste Bewerb. Es geht Schlag auf Schlag. Alle stehen gemeinsam am Start. Jede Medaillenentscheidung war ein Highlight, einfach ein Wahnsinn.“
Großer Held ist wohl David Gleirscher, denn dem Stubaitaler wurden bis einige Tage vor den Bewerben Außenseiter-Chancen eingeräumt, er kehrt mit Gold und Bronze zurück nach Tirol. „Diese Spiele waren ein Traum für mich, einfach mega“, resümierte der 23-Jährige in einem Presseinterview. „Es war ein logisches Ziel, eine Medaille zu holen. Dass es geklappt hat, ist superlässig.“
Doppel-Weltmeister und Mitfavorit Wolfgang Kindl, der nach einem durchwachsenen ersten Tag im Finale mit einem Schienenwechsel volles Risiko eingegangen war, beendete den letzten Lauf mit der zweitschnellsten Zeit. Letztlich gab es für den Natterer bei seinem dritten Olympiaeinsatz Rang 9. Reinhard Egger beendet das Rennen als 15.
Auch Madeleine Egle zeigte ihre Fähigkeiten. Nach dem ersten Tag auf Rang 13 konnte sie sich deutlich steigern und beendete ihre Olympiapremiere mit Platz 9. „Ich bin mit meiner Fahrt wahnsinnig zufrieden, es war ein richtig geiler Lauf. Es ist voll cool und ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich eine Olympiamedaille gemacht habe“, erklärt die erst 19-Jährige. Hannah Prock ging als Jüngste im ÖRV-Team in die Spiele. Die 18-Jährige freut sich über Gesamtrang 17.
Schnell unterwegs waren auch die Doppelsitzer – Peter Penz (33) und Georg Fischler (32) holten eine Silbermedaille, Thomas Steu (24) und Lorenz Koller (23) wurden Vierte. Die U-23-Weltmeister verschafften sich mit einem 5. Zwischenrang eine vielversprechende Ausgangsposition.
Für den Österreichischen Rodelverband gingen mit der Teamstaffel die zweiterfolgreichsten Winterspiele der Geschichte zu Ende. Besser lief es für die Athleten des ÖRV nur 1992 in Albertville: einmal Gold, zweimal Silber, einmal Bronze. 1964 in Innsbruck gab es ebenfalls den kompletten Medaillensatz. Allerdings war damals die Teamstaffel noch nicht im olympischen Programm.
Eisschnelllauf. Gesundheitlich angeschlagen ging Vanessa Herzog in die Eisschnelllaufbewerbe in Gangneung und erlief die Plätze 4 über 500 m (37.52) und 5 über 1.000 Meter (in 1:14:43). Es fehlten nur 17, bez. 18 Hundertstel auf Bronze und Silber. Dann zog Trainer und Ehemann Thomas Herzog die Notbremse, nach der dritten Erkrankung innerhalb von sechs Wochen sagte Vanessa Herzog die Teilnahme am Massenstart-Bewerb ab. Vanessa Herzog: „Topleistungen aber wer mit Platz 4 und 5 zufrieden ist wird nie ganz oben stehen.“
Linus Heidegger setzte im Massenstart eine starkes Zeichen. Der 22-Jährige qualifizierte sich als Semifinalsieger für den entscheidenden Finallauf im Massenstart bei den Herren und lief auf den sechsten Rang. In den Zwischensprints sammelte er die wertvollen Punkte und freut sich über ein Top-Resultat bei seiner ersten Olympiateilnahme. „Das war schon ein herausragendes Gefühl als erster im Finale aufgerufen zu werden“, erzählt Heidegger, der das Feld in der ersten Runde anführte.
Dank geht an dieser Stelle an die Trainer und Eltern, die unsere Athleten von Kindesbeinen an begleiten und mit ihnen durch Tiefen und Höhen gehen.